Lange Zah­lungs­fri­sten

Auch wenn es üblich ist, dem Kun­den gene­rell eine mehr oder weni­ger lange Zah­lungs­frist ein­zu­räu­men, wäre es falsch, dar­aus abzu­lei­ten, dass das Schwei­zer Gesetz die Zah­lungs­frist regelt.
Viele gehen davon aus, dass die oft­mals ein­ge­räumte Zah­lungs­frist von 30 Tagen im Schwei­zer Obli­ga­tio­nen­recht gere­gelt ist. Das ist stimmt jedoch nicht: Es han­delt sich bei den 30 Tagen ledig­lich um die „übli­che Zah­lungs­frist“, von der man aus­ge­hen kann, wenn nichts ande­res gere­gelt ist.

Wes­halb ver­schie­den lange Zah­lungs­fri­sten?

Wie lange der Kunde Zeit hat, eine offene For­de­rung zu bezah­len, ver­ein­ba­ren die Ver­trags­part­ner stets beim Abschluss des Ver­tra­ges. Dabei kann es impli­zit, das heisst, ohne aus­drück­li­che Ver­ein­ba­rung, oder expli­zit fest­ge­legt wer­den.

Der Ver­käu­fer sei­ner­seits ist dar­auf bedacht, eine mög­lichst kurze Zah­lungs­frist durch­zu­set­zen. Dadurch ver­fügt er mög­lichst rasch über die liqui­den Mit­tel, um neue Geschäfte anzu­stos­sen.
Der Käu­fer hin­ge­gen möchte natur­ge­ge­be­ner­mas­sen mög­lichst spät zah­len. Auf diese Weise kommt er zu einem kosten­lo­sen Kre­dit in der Höhe des Kauf­prei­ses der Ware und kann die Ware quasi kosten­los nut­zen.

Die Kunst ist bei den Ver­trags­ver­hand­lun­gen, dass beide Ver­trags­par­teien die Zah­lungs­frist akzep­tie­ren und es zum Ver­trags­ab­schluss kommt. Nicht sel­ten schei­tern gerade Ver­trags­ver­hand­lun­gen mit gros­sen Volu­men gerade auch am Aspekt der Zah­lungs­frist.

Bei­spiele ver­schie­den lan­ger Zah­lungs­fri­sten

Schauen wir mal, wel­che Zah­lungs­fri­sten denn üblich sind:

  • Vor­aus­zah­lung:
    Bei Dienst­lei­stun­gen oder Pro­duk­ten, die spe­zi­ell für einen Kun­den her­ge­stellt wer­den, kann man Vor­aus­zah­lung ver­lan­gen.
    Bei­spiele dafür sind unter ande­rem die Miete, oder aber auf ein spe­zi­el­les Mass her­ge­stellte Foto­rah­men.
  • Bar­zah­lung:
    Sei es im Café oder am Kiosk: Nie­mand wird ernst­haft erwar­ten, dass man den heis­sen Kafi mit Gip­feli oder den Scho­ko­rie­gel auf Rech­nung erhält.
  • 10 Tage:
    Bei­spiels­weise Auto­werk­stät­ten ver­rech­nen gerne ent­we­der nur mit Bar­zah­lung oder dann mit einem Zah­lungs­ziel von 10 Tagen.
    Dies vor allem, weil sie mit­un­ter teure Ersatz­teile beschaf­fen müs­sen. Bei län­ge­ren Zah­lungs­fri­sten würde die Werk­statt über zu geringe Liqui­di­tät für die Beschaf­fung von Ersatz­tei­len für die Repa­ra­tu­ren ande­rer Kun­den ver­fü­gen.
  • 30 Tage:
    Diese Zah­lungs­frist hat sich in der Schweiz bei Rech­nun­gen an End­kun­den eta­bliert. Die Tele­fon­rech­nung oder der Kauf eines neuen LED-TVs sind nur zwei unzäh­li­ger Bei­spiele.
  • 60 und mehr Tage:
    Bei Gross­be­stel­lun­gen oder ‑kun­den und etwa im inter­na­tio­na­len Han­del spie­len die Käu­fer ihre starke Posi­tion aus und drücken gerne auch schon bis 120 Tage Zah­lungs­frist durch.
  • Rol­lie­rend:
    Ein Spe­zi­al­fall sind die Bestel­lun­gen auf Kre­dit­karte: Übli­cher­weise erfolgt die Rech­nung­stel­lung per Stich­tag (z.B. jeden 20. des Monats). Die Rech­nung ent­hält Posi­tio­nen von Käu­fen, die wäh­rend der vori­gen Rech­nungs­pe­ri­ode getä­tigt wur­den und somit fin­den sich sol­che dar­un­ter, die schon län­ger als z.B. 45 Tage, und sol­che die erst 10 Tage alt sind.

Rasche Liqui­di­tät

Wie kommt der Ver­käu­fer zu rascher Liqui­di­tät, wenn er bei einer Gross­be­stel­lung eine Zah­lungs­frist von bei­spiels­weise 90 Tagen ver­ein­ba­ren musste?

Mit der soge­nann­ten For­de­rungs­be­vor­schus­sung bringt das KMU die bestehen­den For­de­run­gen bis zu einer gewis­sen Summe als Sicher­heit ein. Im Gegen­zug erhält das KMU innert weni­ger Tage die gewünschte Liqui­di­tät.

Schauen wir uns das am fol­gen­den Bei­spiel an:

Das KMU Muster­Scho­ko­lade GmbH hat dem Gross­ver­tei­ler Muster­Gour­met AG Pra­li­nen im Wert von CHF 145’000 und der Inter­na­tio­nalSam­ple Ltd. Scho­ko­lade und Süss­wa­ren im Wert von CHF 280’000 gelie­fert. Total ver­fügt die Muster­Scho­ko­lade GmbH also über Aus­stände in der Höhe von CHF 425’000.

Die Muster­Scho­ko­lade GmbH möchte rasch Liqui­di­tät erhal­ten. Auf diese Weise hat sie Liqui­di­tät für wei­tere Inve­sti­tio­nen und Geschäfte. Daher bringt sie einen Teil ihrer Aus­stände – kon­kret CHF 300’000 – als Sicher­heit ein und erhält von der Muster­Geld AG ein lau­fen­des Dar­le­hen in der Höhe von CHF 250’000.

Die Muster­Scho­ko­lade GmbH pro­du­ziert der­weil für die Firma ModèleCho­co­lat S.A. und stellt Rech­nung in der Höhe von CHF 210’000.

Nach­dem die Muster­Gour­met AG ihre Rech­nung an Muster­Scho­ko­lade GmbH bezahlt, bringt die Muster­Scho­ko­lade GmbH ihre Rech­nung an die ModèleCho­co­lat S.A. als Sicher­heit ein und ersetzt die begli­chene Rech­nung, die als Siche­rung des gewähr­ten Dar­le­hens nicht mehr zur Ver­fü­gung steht.
Der Muster­Geld AG ste­hen nun Sicher­hei­ten in der Höhe von CHF 490’000 (CHF 280’000 der Inter­na­tio­nalSam­ple Ltd und CHF 210’000 der ModèleCho­co­lat S.A.) zur Ver­fü­gung.

Auf diese Weise erhält die Muster­Scho­ko­lade GmbH dau­er­haft Liqui­di­tät von CHF 250’000 und kann län­ger­fri­stig mit die­sem Betrag pla­nen. Die Hin­ter­le­gung der neuen Rech­nun­gen zur Siche­rung der zur Ver­fü­gung gestell­ten Liqui­di­tät erfolgt rol­lie­rend.

Finan­zie­ren wir KMU, die mit lan­gen Zah­lungs­fri­sten zu kämp­fen haben?

Ja, wir von kmu-liquiditaet.ch finan­zie­ren KMU, die unter lan­gen Zah­lungs­fri­sten lei­den, mit unse­rer For­de­rungs­be­vor­schus­sung. Dies ist unser Kern­ge­schäft, und gerne zei­gen wir Ihnen auf, was das für Ihr KMU bedeu­ten könnte.

Über­neh­men wir auch das Aus­fall­ri­siko mit unse­ren Finan­zie­run­gen?

Auch wenn unser Kern­ge­schäft die Ver­bes­se­rung der Liqui­di­tät von KMU ist, über­neh­men wir das Aus­fall­ri­siko von For­de­run­gen nicht. Sowohl unsere For­de­rungs­be­vor­schus­sung als auch unsere Über­brückungs­fi­nan­zie­rung beschrän­ken sich dar­auf, rasch Liqui­di­tät in einem fest­ge­leg­ten Umfang zur Ver­fü­gung zu stel­len.
Mit unse­rer Dienst­lei­stung erhal­ten die KMU das Geld in der Regel inner­halb weni­ger Tage, und unsere Ver­träge sind mit­tel­fri­stig ori­en­tiert und wer­den durch rol­lie­rende Hin­ter­le­gung offe­ner Rech­nun­gen gesi­chert.

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Wei­tere Bei­träge aus unse­rem Glos­sar

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Gerne prü­fen wir gemein­sam mit Ihnen die Mög­lich­kei­ten, Ihre Firma zu ver­bes­ser­ter Liqui­di­tät zu füh­ren.