Offene Forderungen: Die Übersicht
Eine Forderung entsteht jeweils dann, wenn nach einer Leistung oder Lieferung eine Rechnung erstellt wird. Anders als beispielsweise bei einem Barverkauf räumt eine Firma ihrem Kunden eine Zahlungsfrist ein. Durch die zeitliche Verzögerung zwischen Lieferung und Bezahlung entsteht eine Forderung des Gläubigers gegenüber dem Schuldner.
Durch die Vereinbarung einer zeitlich verzögerten Zahlung geht der Gläubiger ein gewisses Risiko ein. Denn auch bei guter Bonität der Kundschaft kann es stets zu unvorhergesehenen Verzögerungen kommen. Dies kann soweit gehen, dass die Forderung teilweise oder gar vollständig abgeschrieben werden muss.
Wann eine Forderung zur offenen Forderung wird
Zu einer offenen Forderung kommt es, wenn die Forderung nicht bis zum vereinbarten Fälligkeitsdatum beglichen wird, obwohl sie unstrittig und bezifferbar ist. Der Schuldner gerät also in Zahlungsverzug.
Eine offene Forderung kann als Zahlungsverzug bezeichnet werden – das gilt natürlich auch umgekehrt. Dennoch gibt es einen feinen aber wesentlichen Unterschied, als was man nun den Zahlungsausstand des Schuldner betrachtet.
Spricht man von einem Zahlungsverzug, steht die Zahlung im Vordergrund. Konkret heisst dies, der Gläubiger geht davon aus, dass die Zahlung dereinst erfolgen wird.
Ist hingegen von einer offenen Forderung die Rede, lässt sich nicht ausschliessen, dass gar keine Zahlung erfolgt und man auf der Forderung sitzenbleibt.
Eine Firma wird in den meisten Fällen zögern, bei einem Grosskunden einen Zahlungsverzug als offene Forderung anzusehen. Denn schliesslich will das Unternehmen es sich nicht mit dem wichtigen Kunden verderben.
Deshalb nimmt man nicht nur die eingeräumte Zahlungsfrist in Kauf, sondern hofft wenigstens auf verspätete Zahlung. Dies ist aus zweierlei Hinsicht für die Firma kostspielig: Erstens, weil das Risiko nicht von der Hand zu weisen ist, dass der Kunde verspätet, in Raten oder überhaupt nicht zahlt. Zweitens, weil die Firma auch bei pünktlich bezahlter Rechnung auf wichtige Liquidität verzichtet und dem Kunden einen Gratis-Kredit einräumt.
So kommt man bei offenen Forderungen zu Liquidität
Leidet ein KMU wegen offener Forderungen unter knapper Liquidität, kann das Instrument der Forderungsbevorschussung die Lösung sein. Dabei handelt es sich um ein Darlehen an KMU, das zur Absicherung des Darlehens seine offenen Rechnungen einbringt.
Die Qualität des Darlehensnehmers und dessen Forderungen sind hierbei besonders wichtig. Denn nur Anträge jener KMU haben Aussicht auf Erfolg, deren Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit ihrer Kunden sicher ist.
Die Bevorschussung der Forderungen erfolgt rollierend. Konkret bedeutet dies, dass das Bevorschussung gebende Institut die Sicherheit laufend durch neue Forderungen des KMU ablöst. Dies versorgt das bevorschusste KMU nicht nur punktuell, sondern dauerhaft über einen längeren Zeitraum mit wertvoller Liquidität.
Das KMU profitiert von der erhöhten Planbarkeit, und mit der besseren Planungssicherheit steigt das Wachstum.
Gerne spricht man daher im Volksmund von der Forderungsbevorschussung als Katalysator für Firmen im Wachstum.
Vorfinanzierung von Forderungen an einem konkreten Beispiel
Frau Sandler von der Firma FraSan AG hat verschiedene offene Rechnungen bei grösseren Kunden. Das Gesamttotal dieser Rechnungen beträgt in unserem Beispiel CHF 3’750’000.
Ihre Grosskunden sind zum Glück recht zuverlässig, aber sie haben die Zahlungsfrist auf bis zu 120 Tage gestreckt, so dass die Rechnungen in der Regel erst nach durchschnittlich 109 Tagen bezahlt werden.
Daher weist die Bilanz der FraSan AG in den durchschnittlich 109 Tagen stets eine Unterliquidität auf.
Frau Sandler muss deshalb mit Investitionen warten. Sie kann die Leistungsfähigkeit der FraSan AG noch nicht ausbauen und längerfristig gesund wachsen.
Frau Sandler ist Mitglied des KMU-Verbands. Nachdem sie unseren Artikel in der Verbandszeitschrift ERFOLG liest, kontaktiert sie uns, um eine Lösung in ihrer Situation zu erhalten.
Das sind die Vorteile der Vorfinanzierung von Forderungen
Nach eingehender Prüfung der offenen Aufträge der FraSan AG und der Bonität der Schuldner erhält Frau Sandler ein Darlehen in der Höhe von CHF 1’800’000 als Vorfinanzierung ihrer Forderungen.
Nun verfügt die FraSan AG über ausreichende Liquidität, um weitere Wachstumsschritte zu finanzieren. Frau Sandler kann nun in weitere Produktionsstätten investieren und zusätzliche Infrastruktur in Auftrag geben. Dadurch steigert die FraSan AG bald schon ihren Umsatz dauerhaft und gewinnt weitere Marktanteile hinzu.
Dieses Wachstum wäre ohne den Abschluss eines mit vorfinanzierten Forderungen gesicherten Darlehens nicht ohne weiteres möglich gewesen. Das Engagement hat sich also auf allen Seiten uneingeschränkt gelohnt.
Finanzieren wir Darlehen für KMU, die als Sicherheit ihre offenen Forderungen einbringen?
Ja, wir von kmu-liquiditaet.ch finanzieren KMU mit unseren Forderungsbevorschussungen. Dies ist unser Kerngeschäft, und gerne zeigen wir Ihnen auf, was das für Ihr KMU bedeuten könnte.
Übernehmen wir auch das Ausfallrisiko mit unseren Finanzierungen?
Auch wenn unser Kerngeschäft die Verbesserung der Liquidität von KMU ist, übernehmen wir das Ausfallrisiko von Forderungen nicht. Sowohl unsere Forderungsbevorschussung als auch unsere Überbrückungsfinanzierung beschränken sich darauf, rasch Liquidität in einem festgelegten Umfang zur Verfügung zu stellen.
Mit unserer Dienstleistung erhalten die KMU das Geld in der Regel innerhalb weniger Tage, und unsere Verträge sind mittelfristig orientiert und werden durch rollierende Hinterlegung offener Rechnungen gesichert.